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Naturwald

Der Naturwald in Bad Homburg ist ein ökologischer Lebensraum, der durch natürliche Prozesse und Selbstregulierung geprägt ist. In diesem Wald wachsen verschiedene Baumarten, Sträucher und Pflanzen in einem ausgewogenen Ökosystem. Hier finden zahlreiche Tier- und Pflanzenarten ihren Lebensraum. Der Naturwald unterscheidet sich von bewirtschafteten Wäldern durch den Verzicht auf menschliche Eingriffe und bietet somit ein authentisches Beispiel für die heimische Flora und Fauna.

Karte der Naturwaldentwicklungsfläche | © Stadt Bad Homburg
Naturwaldentwicklungsfläche

Der Lageplan zeigt die Naturwaldentwicklungsfläche im Großen Tannenwald nördlich der Buschwiesen mit einer Größe von 10,6 ha.

Die Fläche besteht in etwa zur Hälfte aus sehr alten Eichen (Alter ca. 230 Jahre), hinzu kommen Buchen, Linden und Ahorn (Alter zwischen 130 und 180 Jahre). Eingemischt sind Ahorne, Buchen und Scheinzypressen auch aus Naturverjüngung.

Der südlich gelegene, von der Naturwaldfläche umklammerte Bereich ist mit Nadelbäumen, v. a. Douglasie und Thuja, bewachsen und wird von der Fläche ausgespart.

Man kann davon ausgehen, dass sehr viele dieser alten Bäume, vor allem die Eichen, vor 1800 zur Zeit der Entstehung landgräflichen Gartenlandschaft gepflanzt wurden. 

Mit einer forstlichen Flächenstilllegung werden die alten landgräflichen Eichen für viele Jahre im natürlichen Gefüge erhalten. Anstelle einer Holzernte tritt ein ökologisch äußerst wertvoller langsamer Zerfallsprozess ein, der für holzbewohnende Insekten wie Eremiten, Nashorn- und Hirschkäfer ebenso wichtig ist wie für höhlenbewohnende Spechte und Fledermäuse.

Ein grundlegender Gedanke zur Zeit der landgräflichen Gartenlandschaft war „zurück zur Natur“ (Jean-Jacques Rousseau). Die aktuelle Naturschutzbewegung greift diesen Ansatz mit Maßnahmen wie Aus-der-Nutzung-nehmen von Wäldern auf. Die etablierten Laubwaldstrukturen werden sich mit der Nutzungsstilllegung in ein natürliches Mosaik von Altersphasen von der Jugendphase bis zur Zerfallsphase entwickeln. Für die Wandernden in der Gartenlandschaft wird es hier „unendlich“ vielfältige Erlebnismöglichkeiten und Anstöße zum Nachdenken im Sinne von "zurück zur Natur" geben. Der Wald im Mittelalter war ein übernutzter Wald.