Beteiligungsverfahren zum Mobilitätskonzept
Die begleitende Öffentlichkeitsbeteiligung wurde zum einen mit persönlicher Anwesenheit und zum anderen in digitalen Formaten durchgeführt. Auch Mischformate wurden angewendet. Ein Arbeitskreis mit Mitgliedern aus Verwaltung, Politik und Verbänden begleitete den Prozess von Beginn an.
Die Zusammensetzung des projektbegleitenden Arbeitskreises:
- Verwaltung: Vertreter*innen der Produktbereiche Stadtplanung, Stadtentwicklung, Verkehrsplanung, Verkehrsbehörde, Städtebau, ÖPNV, Umwelt- und Landschaftsplanung, Wirtschaftsförderung, Behindertenberatung
- Politik: Stadtverordnete der in der Stadtverordnetenversammlung vertretenen Parteien und Wählergruppen, v.a. deren verkehrspolitische Sprecher*innen
- Verbände: Fahrgast-Lobby Hochtaunus, ADFC
- Außerdem: Kur- und Kongress GmbH, Stadtwerke Bad Homburg, Mobilitätsbeauftragte des Hochtaunuskreises
Im Dezember 2020 wurde eine Internetseite online geschaltet, die die Funktion einer Informations- und Austauschplattform übernahm, auf der die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bad Homburg sowie alle beteiligten Akteure, Interessensgruppen u.a. sich aktiv an der Erstellung des Mobilitäts- und Verkehrskonzeptes Bad Homburg 2035 beteiligen konnten. Dort wurde über den Projektverlauf informiert, Videobotschaften unter anderem des Oberbürgermeisters geteilt und zur Teilnahme an der Haushalts- und Pendlerbefragung aufgerufen.
Haushalts- und Pendlerbefragung
Die Befragung als wichtiges Beteiligungsinstrument wurde in Abstimmung mit dem begleitenden Arbeitskreis auf die Pendler*innen Bad Homburgs ausgeweitet.
Die Mobilitätsbefragungen wurden als standardisierte Online-Befragung im Zeitraum vom 15. Dezember 2020 bis 15. Februar 2021 durchgeführt. Insgesamt konnten für die Haushaltsbefragung 1.214 und für die Pendlerbefragung 2.170 vollständig ausgefüllte Fragebögen ausgewertet werden. Mit dieser Beteiligungsquote können die Befragungsergebnisse als repräsentativ gewertet werden.
Maßnahmenworkshop
Ein Maßnahmenworkshop im November 2021 diente zur Identifikation von zentralen Handlungsfeldern aus Sicht der Bürgerschaft. Einige konkrete Ideen des Maßnahmenworkshops wurden zwischen Dezember 2021 und April 2022 in digitalen Umsetzungsgesprächen aufgegriffen. Ziel der Umsetzungsgespräche war es, erste Lösungsansätze zu konkretisieren.
Eine erste Präsentation des Konzepts fand als öffentliche Veranstaltung im Oktober 2022 statt. Dort wurde noch Potential zur Konkretisierung einzelner Maßnahmen erkannt und der Bedarf einer verstärkten Bürgerbeteiligung bei der Priorisierung von Maßnahmen.
Digitale Umsetzungsgespräche
Konkrete Ideen des Maßnahmenworkshops wurden zwischen Dezember 2021 und April 2022 in digitalen Umsetzungsgesprächen aufgegriffen. Gemeinsam mit relevanten Akteurinnen und Akteuren wurden erste Lösungsansätze konkretisiert. Hierbei ging es um die Nahmobilität und hier exemplarisch um die Gestaltung der Dorotheenstraße, um die Einrichtung von Mobilitätsstationen sowie betriebliches Mobilitätsmanagement und der Einrichtung einer interbetrieblichen Mitfahrplattform.
Maßnahmenvoting
Für die endgültige Bestimmung der 10 Startermaßnahmen wurde die Öffentlichkeit im Mai 2023 in Form eines Maßnahmen-Voting beteiligt. Über drei Wochen hinweg konnten Interessierte über die Beteiligungswebsite für ihre persönlich wichtigste Maßnahme innerhalb des Maßnahmenkatalogs abstimmen. Ergänzend fanden zwei vor Ort-Termine in der Louisenstraße statt, bei denen Passantinnen und Passanten über ihre Lieblingsmaßnahmen abstimmen und sich mit dem Projektteam austauschen konnten.
Ziel dieser letzten Beteiligungsrunde war es, die fachliche Priorisierung der Startermaßnahmen hinsichtlich ihrer Wirkung, Kosten und Umsetzbarkeit mit der persönlichen Wahrnehmung und Priorisierung der Verkehrsteilnehmenden abzugleichen. Mit dem Ergebnis, dass die Teilnehmenden ein klares Voting für eine bessere Fahrradinfrastruktur abgaben und folglich eine weitere Radverkehrsmaßnahme als Startermaßnahme ergänzt wurde.