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Vier neue E-Ladepunkte an der Castillostraße
Aktuelles – 20.06.2023

Vier neue E-Ladepunkte an der Castillostraße

Ladesäulen wurden im Zuge der Straßenerneuerung eingerichtet.
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#badhomburg

Bad Homburg. Seit wenigen Tagen sind auch in der kurzen Verbindungsstraße zwischen Viktoriaweg und Castillostraße die Straßenarbeiten beendet. Auf einer Länge von rund 75 Metern wurde die in die Jahre gekommene Asphaltdeckschicht der Straße (ca. 465 m²) erneuert. Die Syna hat zudem auf der dem Park zugewandten Gehwegseite Haupttrassen der Stromversorgung bis zur Trafostation auf der Mittelinsel erneuert. Im Anschluss wurde der Gehweg neu gepflastert (ca. 120 m²). Doch der eigentliche Höhepunkt bei der Sanierung des Teilstücks sind die beiden neuen E-Ladesäulen mit insgesamt vier Ladepunkten und Stellplätzen. Damit verfügen die Stadtwerke Bad Homburg jetzt über 69 Ladepunkte im Stadtgebiet. Zum Vergleich: In der Landeshauptstadt Wiesbaden (278.000 Einwohner) gibt es aktuell 67.

 

Die Ausmaße der Parkplätze entsprechen den Vorgaben der EAR 05 (Empfehlungen für Anlagen des ruhenden Verkehrs). Nach der Richtlinie müssen Längsparkplätze, in die vorwärts eingeparkt wird, eine Länge von 6,70m aufweisen. Neben der Beschilderung nach StVO wurde zur Verbesserung der Wahrnehmung auch erstmalig im Stadtgebiet eine farbliche Bodenmarkierung der E-Parkplätze in der Castillostraße ausprobiert. Bei der Farbgebung wurde Blau mit weißem E-Auto Symbol gewählt, da diese Markierung mit dem entsprechenden Verkehrszeichen „E-Parken“ in Verbindung gebracht und dadurch schneller von Verkehrsteilnehmenden assoziiert werden kann.

 

Stadtwerke gestalten Transformation seit mehr als zehn Jahren

Die Stadtwerke arbeiten seit über zehn Jahren an der Transformation der Energieinfrastruktur in Bad Homburg. Von Beginn an war dabei klar, dass auch der Aufbau einer sinnvollen und flächendeckenden Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge unter das Dach des städtischen Eigenbetriebs passt. „Die Zunahme der Elektrofahrzeuge im Stadtgebiet, die wir aus Gründen der Umweltverträglichkeit und einer Minderung des CO2-Ausstoßes im Stadtgebiet positiv sehen, hat dazu geführt, dass wir den Ausbau des Angebots der Lademöglichkeiten für Einwohner, Touristen und Pendler vorantreiben“, so Bürgermeister Dr. Oliver Jedynak, der das Projekt seit Beginn seiner Amtszeit begleitet.

 

Durch das Engagement der Stadtwerke ist es der Stadt möglich, bei der Positionierung und dem Design der Ladesäulen den Ton anzugeben. Jedynak: „Wir haben vor allem auch die Ausgewogenheit im Stadtbild und die diskriminierungsfreie Zugänglichkeit in den Stadtteilen im Auge. Aber auch die Preis- und Gestaltungssteuerung sowie die Anbindung an die zunehmenden digitalen Möglichkeiten, die die Stadt den Bürgerinnen und Bürgern zugänglich macht, waren überzeugende Argumente, den Ausbau der Ladesäulen gemeinsam mit den Stadtwerken voranzutreiben.“

 

So sorgen die Stadtwerke gemäß eines Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung trotz erschwerter Bedingungen (Pandemie und Lieferengpässe) für eine schrittweise Verdichtung der Ladepunkt-Abdeckung im Stadtgebiet. In einem nächsten Schritt sind die ersten DC-Ladepunkte geplant, deren Lieferzeitpunkt sich leider bisher mehrfach verzögert hat. Die Schnellladesäulen (DC-Ladung) mit Ladeleistung von bis zu 150 KW sind insbesondere an Standorten mit Anbindung an Schnellstraßen geplant.

 

Der zügige Ausbau mit modernen Ladesäulen für die E-Mobilität an zukunftsfähigen und rasch realisierbaren Standorten gelingt vor allem durch die fortschreitende Vernetzung im Stadtkonzern. Die Stadtwerke agieren in enger Abstimmung mit Tiefbau, Ordnungsamt und Verkehrsbehörde. Des Weiteren sind der lokale Stromnetzbetreiber und die Bundesnetzagentur wichtige Akteure beim Netzanschluss und der Genehmigung der Anlagen.

 

Ausbau geht voran 

Die geplante weitere Nachverdichtung hängt auch an der Annahme durch die Kundinnen und Kunden. Die aktuellen Standorte können durch ein System aus Master- und Satellitensäulen leicht erweitert werden, wie in der Frölingstraße, bei Hanon und in den Parkhäusern derzeit schon realisiert. „Es kommt immer darauf an, wie gut ein Standort angenommen wird“, sagt der kaufmännische Direktor der Stadtwerke, Ralf Schroedter. Sollte ein auffälliger Run auf bestimmte Ladepunkte erfolgen, werden diese in einem sinnvollen Rahmen erweitert. Da die Standorte mit Tiefbau, Netzanschluss, Elektroarbeiten und den Ladesäulen schon bei unkompliziertem Aufbau bei jeweils rund 16.000 Euro liegen und auch die Betriebs- und Wartungskosten für jeden Standort recht hoch sind, wollen die Stadtwerke und die Stadt dies auch nur bei entsprechender Nutzung ins Auge fassen.

 

Auch neue Standorte sind möglich, manche sind bereits in Planung. „Für Anregungen und Wünsche bezüglich neuer Ladepunkte, die einer großen Anzahl von E-Mobilisten gut zugänglich sind, sind die Stadtwerke dankbar und werden diese definitiv mit in die Erwägungen einbeziehen“, so Schroedter weiter. Technisch sei zwar vieles, aber nicht alles machbar. So sind beispielsweise Ladepunkte an Straßenlaternen aufgrund des speziellen Laternenstromnetzes nicht realisierbar.  „Wir sind offen für technische Neuerungen und Marktneuheiten, müssen diese aber selbstverständlich auf Anwendbarkeit, Nutzen und Störanfälligkeit prüfen“, erklärt Nicole Leopold, die mit ihrem Kollegen Mika Mosbach die E-Mobilitätsprojekte bei den Stadtwerken betreut. „Bisher haben alle Beteiligten gemeinsam gute Entscheidungen getroffen“, so ihr Fazit. Auch die bei Projektbeginn 2012 noch einzigartige App-Fähigkeit der Ladesäulen sei angesichts der folgenden Anforderungen in der Ladesäulenverordnung die richtige Wahl gewesen.

 

Praktisches Abrechnungssystem

Aufgrund der steigenden Nutzungsfrequenzen und Ladestrom-Mengen wurde das anfänglich kostenlose Laden im April 2022 auf eine komfortabel anwendbare und sichere Bezahlvariante umgestellt. In Zusammenarbeit mit dem Gießener Stadtwerke-Kooperationspartner und anderen Partnerunternehmen aus der Region, hat sich das digital auf dem neuesten Stand befindliche, App-basierte System der Chargecloud als bei Weitem günstigstes und transparentestes System bewährt. Die Preise liegen derzeit bei 59 Ct/kWh und ab der 241. Minute bei einer Blockierungspauschale vom 4 Ct/Minute und 50 Cent Startpauschale pro Ladevorgang. Auch Ad-hoc-Laden, wie vom Gesetzgeber gewünscht, ist ohne vorherige Anmeldung einfach per QR-Code-Scan und Kreditkarte oder Paypal möglich. Hier sind die Preise durch die Kreditkartengebühren und Dienstleistungskosten höher. Die AdHoc-Startpauschale liegt bei 1 € pro Ladevorgang, 69 Ct/kWh werden für den Ladestrom fällig und eine Blockierungsgebühr von 6 Ct/Minute ab der 241. Minute Standzeit. Die Blockierungsgebühr entfällt zwischen 0.00 und 8.00 Uhr.

 

Die Abrechnung erfolgt monatlich über ein zentrales Abrechnungssystem und wird unter dem Schirm der „ServiceSTADTwerke“ mit Auflistung der Partnerunternehmen neutral und gemäß DSGVO und DSIG abgewickelt. Sämtliche Kundendaten aus Bad Homburg bleiben im Eigentum des Partnerunternehmens und der Stadtwerke Bad Homburg. „Der Vorteil dabei ist“, so Mika Mosbach, der die computerseitige Abwicklung betreut, „dass die Stadtwerke, unter Einhaltung aller datenschutzrelevanten Vorschriften, Auswertungen über das Nutzungsverhalten selbständig durchführen können sowie direkt mit dem Kunden Kontakt halten können.“ Datensicherheit ist dabei jederzeit gewährleistet. Über die dazugehörige App „E-Tanken“ werden dem Kunden die nutzbaren Ladepunkte mit Ladeleistung und Preislegung angezeigt. Registrierte Kunden erhalten günstigere Tarife als die Adhoc- Kunden, aber auch Roamingpartner sind, soweit vertraglich mit den Stadtwerken verbunden, zu deren Tarifen angeschlossen und nutzbar. „Wir freuen uns über die gute Annahme der Ladeinfrastruktur durch die E-Mobilisten“, fasst Bürgermeister Dr. Jedynak zusammen.