Bad Homburg v. d. Höhe. Nach mehreren Jahren der Schließung wird das Städtische historische Museum „Gotisches Haus“ im Jahr 2025 wiedereröffnet. Ein entscheidendes Ereignis im Vorfeld ist der Umzug von rund 40.000 Exponaten aus dem Horex Museum in das renovierte, klimatisierte Gebäude. Diese Aktion markiert einen bedeutenden Schritt in der Vorbereitung für die Wiedereröffnung des Gotischen Hauses, das seit 2020 wegen Restaurierungsarbeiten geschlossen war.
Sorgfältiger Transport der wertvollen Exponate
Zu den 40.000 Exponaten zählen 5.000 empfindliche Grafiken sowie historische Textilien, Möbel und Skulpturen. Diese Kunstwerke wurden in den letzten Jahren restauriert und digitalisiert, bevor sie nun unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen in das Gotische Haus überführt werden. Insbesondere die Kontrolle von Temperatur und Luftfeuchtigkeit spielt dabei eine zentrale Rolle, um die langfristige Erhaltung der Exponate zu gewährleisten. Dr. Ursula Grzechca-Mohr, Leiterin des Städtischen historischen Museums, hebt hervor, dass der Transport der Grafiken, die bisher in speziellen Planschränken aufbewahrt wurden, eine besonders anspruchsvolle Aufgabe darstellt.
Eine Besonderheit stellt auch die berühmte Jakobinermütze aus der französischen Revolution dar, die für eine Sonderausstellung im Hygienemuseum in Dresden vorbereitet wird und mit speziellen Vorkehrungen transportiert wird. Ebenfalls bemerkenswert sind die „Wächter“-Skulpturen – eine beeindruckende Holzfigur und ihre bronzene Nachbildung, die im Café des Gotischen Hauses ausgestellt werden.
Restaurierung und Vorbereitung der neuen Ausstellungsräume
Im Rahmen der Restaurierung werden im Gotischen Haus neben dem Umzug auch noch dringend notwendige Arbeiten durchgeführt: Schimmelbefall in den Trockenwänden wird beseitigt, moderne Klimaanlagen werden installiert, und das Parkett im Erdgeschoss wird verlegt. Diese Maßnahmen sorgen für ein ideales Umfeld für die Kunstwerke.
Fachkundige Unterstützung für den sicheren Transport
Für den sicheren Transport arbeitet das Gotische Haus eng mit dem Kunsttransportunternehmen „Art Handling“ zusammen. Besonders herausfordernd ist der Transport eines Fensters aus einer englischen Kirche, das aufgrund seiner fragilen Glasstruktur mit besonderen Vorsichtsmaßnahmen behandelt wird.
Blick auf die Wiedereröffnung
Neben den Vorbereitungen für den Umzug wird auch an museumspädagogischen Programmen gearbeitet, die insbesondere Kindern und Jugendlichen einen tieferen Einblick in die Geschichte und Materialität der Kunstwerke vermitteln sollen. Die Wiedereröffnung des Gotischen Hauses, das nach den umfassenden Restaurierungsarbeiten und dem erfolgreichen Umzug der Exponate wieder für die Öffentlichkeit zugänglich wird, ist für die zweite Jahreshälfte geplant. Die Museumsleitung freut sich darauf, die Sammlungen bald in optimaler Form zu präsentieren.
