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Stadt benennt Straße nach Jean Emil Leonhardt um
Aktuelles – 11.07.2024

Stadt benennt Straße nach Jean Emil Leonhardt um

Gründer der Rex-Conservenglas-Gesellschaft war ein bedeutender Unternehmer und Wohltäter.
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#badhomburg

Bad Homburg. Die Stadt Bad Homburg hat eine Straße nach dem bedeutenden Unternehmer Jean Emil Leonhardt (um-)benannt. Es handelt sich dabei um den bisherigen Lindenweg, der die Kisseleffstraße mit dem Agnonweg verbindet.

 

Der Name von Jean Emil Leonhardt befand sich bereits seit längerem auf der Vorschlagsliste zur Namensgebung von Plätzen und Straßen in Bad Homburg. Jetzt hatten Magistrat und das Stadtparlament den Lindenweg in „Jean-Emil-Leonhardt-Weg“ umzubenennen. „Mit der Umbenennung des Lindenwegs in den Jean-Emil-Leonhardt-Weg würdigen wir einen herausragenden Unternehmer und Wohltäter, dessen innovative und soziale Beiträge das Leben in Bad Homburg nachhaltig geprägt haben“, sagt Oberbürgermeister Alexander Hetjes.

 

Jean Emil Leonhardt, geboren am 25. Oktober 1853, wuchs in einer christlich geprägten Familie auf und absolvierte seine kaufmännische Ausbildung in England. Dort sammelte er wertvolle Berufserfahrungen in der Seidenindustrie und trat später der Gemeinschaft der „Offenen Brüder“ bei. 1887 gründete er in Homburg eine freikirchliche Gemeinde, die noch heute besteht und sein Engagement für ein aktives Christentum widerspiegelt.

 

Sein unternehmerisches Können bewies Leonhardt 1905 mit der Gründung der Rex-Conservenglas-Gesellschaft in Homburg. Die innovativen Konservengläser und Einkochapparate erleichterten die Vorratshaltung und wurden schnell zu einem festen Bestandteil vieler Haushalte. Die Produkte erlangten nationale und internationale Anerkennung und wurden weltweit exportiert. Die rasche Verbreitung der Rex-Gläser und ihre besondere Qualität revolutionierten das Konservieren von Lebensmitteln und machten den Alltag vieler Hausfrauen einfacher.

 

Leonhardt setzte sich nicht nur wirtschaftlich, sondern auch sozial für seine Mitmenschen ein. Während des Ersten Weltkriegs sorgte er dafür, dass Bedürftige in Homburg mit wichtigen Lebensmitteln versorgt wurden. Sein Lebenswerk und seine Innovationskraft prägten die Stadt nachhaltig. Zahlreiche Auszeichnungen und Preise, die er auf Gartenbau-, Hauswirtschafts- und Kochkunstausstellungen erhielt, bezeugen sein unternehmerisches Talent und seine Hingabe zur Verbesserung des täglichen Lebens. 1917 schenkte Leonhardt sein Haus in der Ferdinandstraße, die „Villa Else“, der Stadt Bad Homburg zur Unterbringung von Kriegswaisen.

 

Nach seinem Tod im Jahr 1918 führte sein Geschäftspartner die Firma weiter und gründete später die berühmte Horex-Motorradmarke. Jean Emil Leonhardt bleibt durch die nach ihm benannte Straße und sein vielfältiges Wirken unvergessen. Hetjes: „Die Straßenbenennung ist ein Zeichen der Anerkennung für einen Mann, der die Geschichte von Bad Homburg entscheidend mitgestaltet hat.“

 

Auf Anregung von Stadträtin Beate Fleige wurde im Zuge der Umbenennung unter dem Straßenschild eine Informationstafel über die Verdienste von Jean Emil Leonhardt zum Wohle der Stadt Bad Homburg angebracht.