Bad Homburg v. d. Höhe. Die Stadt Bad Homburg appelliert an alle Bürgerinnen und Bürger, Verantwortung zum Schutz der heimischen Wildtiere zu übernehmen. Besonders Hundehalter und -führer werden dringend aufgefordert, ihre Hunde während der Brut- und Setzzeiten anzuleinen, auch in Bereichen ohne generelle Anleinpflicht gemäß den kommunalen Vorschriften. „Dieser besondere Zeitraum, der im Frühjahr am 1. März beginnt und bis Mitte Juli dauert, erfordert besonderen Schutz der Lebensräume wildlebender Tiere“, so Bürgermeister Dr. Oliver Jedynak.
Die Hessische Gefahrenabwehrverordnung über das Halten und Führen von Hunden (Hunde-VO) legt klare Richtlinien für das Verhalten von Hund und Halter fest. Hundehalter sind verpflichtet, ihren Hund so zu führen, dass weder Mensch noch Tier gefährdet werden und weder Eigentum beschädigt noch verschmutzt wird. Diese Regelungen gelten unabhängig von einer spezifischen Anleinpflicht und sind essenziell für den Erhalt der Artenvielfalt und den Schutz der Natur. Besonders während der Brut- und Setzzeit kann selbst eine geringe Störung für den Nachwuchs von Feldhasen, Rehkitzen und bodenbrütenden Vögeln erheblichen Stress verursachen und das Überleben gefährden. Es ist daher wichtig, dass Hundebesitzer auf befestigten Wegen bleiben und ihre Hunde verantwortungsvoll an der Leine führen, um Risiken zu minimieren.
Seit Anfang März hat die Stadt Bad Homburg in besonders empfindlichen Gebieten der freien Landschaft Hinweisschilder aufgestellt, um Hundehalter daran zu erinnern, ihre Hunde während der Brut- und Setzzeit anzuleinen. Unabhängig von der Brut- und Setzzeit ist das „Nachstellen“ von Hunden auf Wildtiere Wilderei und daher verboten. Entsprechende Bestimmungen finden sich im Bundes- und Landesjagdgesetz. Hunde, als Nachfahren des Wolfs, zeigen häufig auch im Spiel jagdtypische Verhaltensweisen. Daher ist ein guter Grundgehorsam sowie ein sicherer Rückruf unerlässlich.
„In Ballungsräumen sind die Rückzugsgebiete durch Nutzer- und Flächendruck für Wildtiere bereits stark eingeschränkt. Nur wenn jeder Einzelne Verantwortung übernimmt und Rücksicht nimmt, sind weitere Einschränkungen vermeidbar. Wenn eine Leine für unsere Hunde ein Tierschutzproblem darstellt, frage ich mich doch, wie unsere Wildtiere darüber denken würden. Unsere Wildtiere danken es uns!“, betont der städtische Ranger Boris Heinrich.