Bad Homburg v. d. Höhe. Seit rund zwei Jahren befindet sich die neue Bad Homburger Kläranlage am Sauereck im Bau – parallel zum Weiterbetrieb der alten Anlage auf selbigem Gelände. Die Arbeiten kommen gut voran, bald beginnt der nächste Abschnitt des Großbauprojekts.
Belebungsbecken in der Endphase
Aktuell befindet sich die Errichtung des Beckens für die biologischen Reinigungsstufen (Belebungsbecken) in der Endphase, es ist fertig betoniert und die Dichtigkeitsprüfungen werden vorgenommen. Die Arbeiten sollen voraussichtlich im Juni 2025 abgeschlossen sein. Das neue Belebungsbecken ist in zwei Reinigungsstraßen aufgebaut mit einem Fassungsvermögen von jeweils 5.500 Kubikmetern. Das gesamte Bauwerk umfasst 56 Meter Länge, 47 Meter Breite und acht Meter Tiefe.
In den Becken gibt es mehrere Reinigungsstufen, in denen die Stickstoffverbindungen im Abwasser durch Bakterien umgewandelt und reduziert werden. Diese Prozesse werden als Nitrifikation und Denitrifikation bezeichnet. Stickstoff ist ein wesentlicher Parameter, der neben dem Phosphat im Abwasser für die Eutrophierung der Gewässer mitverantwortlich ist, was zu starkem Algenwachstum und Sauerstoffmangel im Gewässer führen kann. Deshalb ist die gesetzliche Forderung an die Abwasserreinigung auch, diese Stoffe zukünftig noch weiter zu reduzieren.
Die neue Lager- und Fahrzeughalle ist fertiggestellt. Sie wird für die Lagerung von Ersatzteilen, Geräten und Maschinen, Unterstand für die Dienstfahrzeugen sowie Betriebsmittel genutzt. Das Gebäude wurde bewusst am Anfang der gesamten Baumaßnahme geplant und umgesetzt, damit die bisherigen Lagerflächen geräumt werden können. Es hat eine Größe von 33 Metern x 15 Meter und ist zehn Meter hoch.
Baugrube für weitere Becken und Technikgebäude
Nach der Fertigstellung der neuen Lager- und Fahrzeughalle und der Errichtung des Belebungsbeckens werden in Kürze die Tiefbauarbeiten für die nächsten Gebäude und verbindenden Rohrkanäle in Angriff genommen. Dafür werden die bisherige Lagerhalle und ein alter Gasbehälter abgebrochen. Die entstehende Baugrube wird über mehrere Ebenen verfügen und in Teilbereichen bis in eine Tiefe von circa sieben Metern ausgehoben. Im Bereich dieser weitläufigen Baugrube werden später die beiden neuen Sandfänge und die beiden Vorklärbecken sowie ein Technikgebäude errichtet. Zwischen dem Technikgebäude und den Belebungsbecken wird ein verbindender Rohrkanal entstehen.
In dem Technikgebäude befinden sich zukünftig die Rechenanlagen sowie weiterführende Sand- und Organikbehandlung, die Hebeanlage, die das gesamte täglich anfallende Abwasser von bis zu 62400 Kubikmetern auf eine Höhe von fünf Metern anhebt, damit es durch die gesamten weiteren Reinigungsprozesse der Anlage im Freigefälle fließen kann. Nach der Hebeanlage durchfließt das Abwasser die Sandfänge und die Vorklärbecken, um danach in einer Feinsiebanlage die mechanische Reinigung abzuschließen. Von hier aus erreicht das Abwasser die biologische Reinigungsstufe.
Zudem werden weitere wichtige Analgenteile wie die Luftverdichter, die die biologischen Prozesse mit Luftsauerstoff versorgen, die elektrischen Schaltanlagen und das betriebseigene Labor, welches die Reinigungsprozesse permanent analysiert, überwacht und dokumentiert, in dem Gebäude untergebracht.
Weitere Informationen zu dem gesamten Bauprojekt unter www.bad-homburg.de/klaeranlage.