Bad Homburg. Schon seit den 1960er Jahren versuchen kleine und große Minigolfer den Ball mit möglichst wenigen Schlägen in eins der 18 Löcher in der Minigolfanlage im Bad Homburger Kurpark zu manövrieren. Unter Freunden und Familien erfreut sich die Anlage bis heute großer Beliebtheit. Das Alter ist den Bahnen jedoch mittlerweile deutlich anzusehen: Durch die Beanspruchung aus dem Spielbetrieb und dem ständigen Witterungseinfluss sind die Minigolfbahnen beschädigt und haben sich verzogen. „Reparaturen führen nur noch zu einem sehr unbefriedigenden Erfolg, eine komplette Erneuerung ist daher unausweichlich“, erklärt Kurdirektor Holger Reuter.
„Die Minigolfanlage im Kurpark ist eine der Attraktionen für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt, sie hat eine lange Tradition und ist aus dem Kurpark nicht wegzudenken. Die Entscheidung, die Bahnen zu erneuern, kann ich nur befürworten“, sagt Oberbürgermeister Alexander Hetjes.
Dies sieht man auch in der Stiftung Historischer Kurpark so und hat sich deshalb dazu entschieden, Spenderinnen und Spender für die Neugestaltung zu gewinnen – und das mit Erfolg. Über 250 TS EUR erzielte der Spendenaufruf der Stiftung im vergangenen Winter. Etwa doppelt so viel wird es kosten, die Neugestaltung des gesamten Areals zu realisieren. „Ich bin überwältigt von der großen Spenderbereitschaft, die das Erneuerungskonzept in die Wege geleitet hat“, so Holger Reuter.
Die Stiftung Historischer Kurpark widmet sich dem gesamten denkmalgeschützten Kurpark sowie weiteren Bad Homburger Parklandschaften wie dem Kurhausgarten, dem angrenzenden Jubiläumspark oder der landgräflichen Gartenlandschaft. Die Unterstützung der Maßnahmen zum Erhalt, der Pflege und Verschönerung im Sinne der Parkpflegewerke, aber auch die Förderung kultureller Projekte, ist ihr Anliegen. Dazu gehört auch die Minigolfanlage.
„Mit der Neugestaltung der Bahnen möchten wir die Gäste begeistern und ihnen Minigolf auf eine kreative Weise näher bringen“, erklärt Holger Reuter, der als Geschäftsführer der Kur- und Kongreß-GmbH auch die Verwaltung der Stiftung Historischer Kurpark innehat.
Jede Bahn soll künftig eine Geschichte erzählen und zwar die Geschichte einer Bad Homburger Attraktion, beispielsweise der Heilquellen, der Kaiser-Wilhelms-Bads und natürlich darf auch Tennis hier nicht fehlen. Die Modelle sind so konzipiert, dass die Spielerinnen und Spieler den Ball durch die Attraktionen manövrieren müssen. „Das steigert den Spaßfaktor ungemein und rückt zudem die Wahrzeichen unserer Stadt ins Bewusstsein“, so Reuter weiter.
Mit der Neugestaltung der Bahnen ist es jedoch nicht getan. Abstimmungen mit dem Denkmalschutz und dem Kurparkpflegewerk waren den Planungen weit vorausgegangen. So ist in diesem Zusammenhang beispielsweise die seit vielen Jahren vom Kurparkpflegewerk geforderte und ursprünglich zu einem späteren Zeitpunkt geplante Wiederherstellung der Anlage, wie auch eine Renaturierung der Parkflächen geplant. Ebenso vorgesehen ist die Renaturierung des Ablaufgrabens vom Schwanenteichüberlauf, die Wiederherstellung der Wegeführung zwischen Rosengarten und Stahlbrunnen sowie die Wiederherstellung der Platzfläche an der Wegekreuzung südlich des Stahlbrunnens und die Neupflanzung von Strauchgruppen.
Während im Hintergrund die Feinarbeiten zur Gestaltung der Bahnen laufen, konnte nun auch mit den Pflegearbeiten im Kurpark begonnen werden. „Wir hatten großes Glück, dass die Arbeiten starten konnten, damit hatten wir nicht so schnell gerechnet. Baumaterial und Facharbeiter sind in diesen Zeiten schwer zu bekommen. Wir freuen uns sehr, wenn die Minigolfanlage zum offiziellen Start der Kurparksaison – im Mai 2022 – eröffnen kann und zahlreiche Spielfreudige an die frische Kurparkluft lockt“, so Holger Reuter.
