Bad Homburg. Des einen Freud ist des anderen Leid – und umgekehrt. Der Jubiläumspark in Bad Homburg ist nicht erst seit Corona ein beliebter Treffpunkt vor allem jüngerer Bad Homburgerinnen und Bad Homburger. Doch seitdem die Möglichkeiten der Freizeitgestaltung für Jugendliche aufgrund des Pandemie-Geschehens stark eingeschränkt sind – noch immer sind beispielsweise Clubs geschlossen -, hat sich der Park zwischen Victoriaweg und Landgrafenstraße zu einem Ersatzstandort für abendliche Ausgehaktivitäten entwickelt. Was für die Jugendlichen eine schöne Alternative sein mag, entwickelt sich für die Anlieger mehr und mehr zu einem Problem. Mitunter bis spät in der Nacht wird im Jubiläumspark laute Musik gehört und gefeiert.
Die Kur- und Kongreß GmbH hat daher gemeinsam mit der Stadt Bad Homburg beschlossen, regelmäßig und vor allem an den Wochenenden einen Sicherheitsdienst im Park zum Einsatz zu bringen. „Wir wollen die jungen Mitbürgerinnen und Mitbürger nicht aus dem Jubiläumspark vertreiben, sondern lediglich dafür sorgen, dass die Regeln eingehalten werden“, sagt Kurdirektor Holger Reuter.
Die Entscheidung, Sicherheitskräfte in den Park zu schicken, wurde am Runden Tisch „Sicherheit im Kurpark“ getroffen. Das Gremium, dem unter anderem Kurdirektor und Stadträtin Lucia Lewalter-Schoor, weitere Vertreter der Kur- und Kongreß GmbH sowie der Stadt- und Landespolizei angehören, wurde nicht erst mit dem Pandemie-Geschehen gegründet, sondern setzt sich schon seit längerem mit dem Thema Sicherheit im Kurbezirk auseinander. „Wir arbeiten sowohl in dieser Arbeitsgruppe als auch beim Thema Jubiläumspark eng zusammen“, erklärt Lucia Lewalter-Schoor.
Zu einer der jüngsten Sitzungen des Gremiums war auch ein Anwohner aus der Nachbarschaft des Jubiläumsparks eingeladen worden, der aus seiner Sicht die Verhältnisse in dem Park schilderte. „Wir wissen, dass es seit geraumer Zeit Probleme mit Lärm, aber auch mit Müll und Vandalismus im Jubiläumspark gibt“, fasst Reuter das Gespräch zusammen. Die Konstellation sei schwierig: Zum einen sei die Grünfläche ein Bürgerpark und damit auch als Aufenthaltsort für Familien oder junge Menschen vorgesehen, auf der anderen Seite müsse auch dem berechtigten Ruhebedürfnis der Anlieger Rechnung getragen werden – „vor allem in den Abend- und Nachtstunden“, so der Kurdirektor.
Um dieses Ruhebedürfnis zur Geltung zu bringen, habe man sich dazu entschieden, einen Sicherheitsdienst zu engagieren, der den Park regelmäßig und bis in die Nachtstunden bestreift. Reuter: „Es geht uns nicht darum, die jungen Besucherinnen und Besucher mit der groben Keule aus dem Park zu vertreiben, sondern einen Konsens zu erzielen.“ Der Kurdirektor hat durchaus Verständnis für die aktuelle Situation der Jugendlichen, „die in den vergangenen eineinhalb Jahren stets hinten runtergefallen sind“. Er sagt aber auch: „Das Ruhebedürfnis der Anwohner ist nachvollziehbar.“
Ziel müsse es daher sein, dass der Park weiterhin für alle Bürgerinnen und Bürger offensteht, allerdings müssten sich auch alle an die Regeln halten. „Das lässt sich am besten durch gegenseitige Rücksichtnahme und Verständnis erreichen“, ergänzt Ordnungsdezernentin Lewalter-Schoor.
Die Mitarbeitenden des Sicherheitsdienstes sollen auf die nächtlichen Besucherinnen und Besucher zugehen und im Gespräch dafür zu sorgen, dass sich tatsächlich alle an die Regeln halten. Funktioniert das nicht, kann der Sicherheitsdienst auch Platzverweise aussprechen oder zur Not die Landespolizei informieren.