Bad Homburg. Lange Zeit galt Deutschland als „Apotheke der Welt“, doch in jüngster Zeit kommt es bei Medikamenten immer wieder zu Lieferproblemen und Versorgungsengpässen in Krankenhäusern und Apotheken. Zurzeit fehlt es vor allem an Psychopharmaka, Bluthochdruckmitteln, Cholesterinsenkern, Augentropfen/-salben sowie Antibiotika sowohl für Erwachsene als auch für Kinder – hier ist die Lage besonders schlimm - und modernen Diabetesmitteln.
Stadträtin Lucia Lewalter-Schoor und die Inhaberin der Hirsch-Apotheke, Cora Menkens, weisen die Bürgerinnen und Bürger daher darauf hin, sich früher als bis bislang gewohnt um die Beschaffung ihrer Dauermedikation zu kümmern. „Das kann dazu beitragen, dass Arzneimitteltherapien nicht notgedrungen unterbrochen werden müssen“, sagt Lewalter-Schoor. Bislang sei es selbstverständlich gewesen, ein benötigtes Medikament spätestens am nächsten Tag zu erhalten, „das ist jetzt leider nicht mehr garantiert“, so die Dezernentin weiter.
„Wir in den Apotheken setzen alles daran, möglichst alle benötigten Medikamente zu besorgen. Manche müssen wir sogar aus dem Ausland herbeischaffen, da in Deutschland nicht genug Ware zur Verfügung steht“, ergänzt Cora Menkens.
Nähere Informationen zur aktuellen Medikamenten-Knappheit finden sich im Pressebereich auf der Seite der ABDA, der Bundesvereinigung der deutschen Apothekerverbände. Dort gibt es auch ein Faktenblatt über die Lieferengpässe. Menkens: „Das stammt zwar aus dem Sommer 2022, aber seitdem hat sich die Lage lediglich verschärft, besser geworden ist sie leider nicht.“ Und das werde nach Aussage aller Beteiligten auch die kommenden Jahre so weiter gehen.