Bad Homburg. Die Kurstadt hat eine neue Straße – naja, zumindest einen neuen Straßennamen. Der Magistrat der Stadt Bad Homburg v. d. Höhe hat auf seiner jüngsten Sitzung beschlossen, den Lindenweg im Kurpark (an der Kisseleffstraße zwischen Beginn der Wohnbebauung und dem Römerbrunnen) in Jean-Emil-Leonhardt-Weg umzubenennen.
Schon 2012 war der wohnlich nicht erschlossene Teil des Lindenwegs in Agnonweg umbenannt worden. Jetzt soll, die Zustimmung des Stadtparlaments vorausgesetzt, auch der wohnlich erschlossene Teil umbenannt werden - in „Jean-Emil-Leonhardt-Weg“. Die Anwohnerinnen und Anwohner sowie die Kur- und Kongress-GmbH sind über die geplante Umbenennung informiert und haben keine Einwände erhoben.
Der Name von Jean Emil Leonhardt befindet sich bereits auf der Vorschlagsliste zur Namensgebung von Plätzen und Straßen in Bad Homburg v. d. Höhe. Bereits vor längerer Zeit war der Fachbereich Stadtplanung von Dezernentenebene gebeten worden, zu prüfen, ob eine Straße oder ein Platz nach Jean Emil Leonhardt benannt werden kann.
Jean Emil Leonhard (1853-1918) hat das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben stark beeinflusst. So erwarb Leonhard im Frühjahr 1905 die Rechte für die Herstellung einer neuen Art von Konservengläsern und gründete die „REX Konservenglas Gesellschaft“, welche bis zu seinem Tod ein Großhandels- und Produktionsunternehmen mit Sitz in Bad Homburg war. Die Gläser wurden ein weltweiter Exportschlager. 1887 gründete er in Homburg die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde. Im Ersten Weltkrieg unterstütze Jean Emil Leonhard in Not geratene Mitmenschen. 1917 schenkte Leonhardt sein Haus in der Ferdinandstraße, die „Villa Else“, der Stadt Bad Homburg zur Unterbringung von Kriegswaisen.
Auf Anregung von Stadträtin Beate Fleige soll im Zuge der Umbenennung unter dem Straßenschild eine Informationstafel über die Verdienste von Jean Emil Leonhardt zum Wohle der Stadt Bad Homburg v. d. Höhe angebracht werden.
