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Landrat übergibt Stromaggregat für die Notversorgung der Digitalfunk-Basisstationen
Aktuelles – 08.03.2021

Landrat übergibt Stromaggregat für die Notversorgung der Digitalfunk-Basisstationen

Gerät bei der Feuerwehr Bad Homburg stationiert.
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#badhomburg

Hochtaunuskreis „Mit der Bereitstellung des Stromerzeugungsaggregats wird ein weiterer wichtiger Schritt zur Festigung der Betriebssicherheit des Digitalfunknetzes vollzogen“ sagte Landrat Ulrich Krebs in seiner Funktion als Leiter der unteren Katastrophenschutzbehörde bei der Übergabe eines Anhängers mit dem etwas sperrigen Namen „Sonderanhänger Strom-Erzeugungs-Aggregat“ (SDAH-SEA). Das Gerät steht bei der Feuerwehr Bad Homburg, deren Leiter, Branddirektor Daniel Guischard sich sehr erfreut über das neue Gerät zeigte.

Mit der zentralen Beschaffung und Verteilung 25 solcher Anhänger auf die Landkreise stellt das Land Hessen sicher, dass Digitalfunk-Basisstationen auch im Falle eines langfristigen Stromausfalls mit mobilen Stromaggregaten weiterbetrieben werden können. Vom zuständigen Innenministerium wurde vorgegeben, dass die Anhänger in jedem Landkreis der Katastrophenschutzeinheit für Information- und Kommunikation, die im Hochtaunuskreis ihre Standorte bei den Feuerwehren Bad Homburg und Kronberg hat, zuzuweisen sind. Bad Homburg betreibt den Gerätewagen dieser Einheit, der als Zugfahrzeug dienen soll. „Das Notstromaggregat des Landes Hessen passt sehr gut in unser Notversorgungskonzept, mit dem wir mit mobilen und stationären Anlagen die Versorgung unserer Feuerwehrhäuser und Bevölkerungsschutzstützpunkte bei Netzausfällen sicherstellen“, sagte Bad Homburgs Oberbürgermeister Alexander Hetjes.

Landrat und Oberbürgermeister informierten sich gemeinsam mit dem Dezernenten für den Bevölkerungsschutz Bürgermeister Meinhard Matern und in Begleitung des stellvertretenden Kreisbrandinspektors Lars Benndorf über die Einsatzkonzepte zur Notstromversorgung der Digitalfunkbasisstationen. Dabei wurde erläutert, dass das Land in Zukunft die Zuteilung weiterer Stromersatzaggregate für den beschriebenen Einsatzzweck vorsieht, die dann auch auf andere Feuerwehren im Kreis verteilt werden. Außer zur Versorgung der Basisstationen im Katastrophenfall dürfen diese Stromerzeuger, die über eine Leistung von 11 kVA verfügen, auch im Alltagsgeschäft der Feuerwehren eingesetzt werden.

Hintergrund:

Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und die Einheiten des Katastrophenschutzes funken heute digital im System des sogenannten Terrestrial Trunked Radio kurz TETRA (Terrestrischer Bündelfunk). Ein Netz, dass ähnlich der Mobilfunknetze auch in Zellen aufgeteilt ist, die jeweils durch eine Basisstation (vergleichbar einem Sendemast) versorgt werden. Neben dem Funken im klassischen Sinne dient das Netz zur Alarmierung von Einsatzkräften über Pager und erlaubt auch die Übermittlung von Daten wie z. B. Alarmierungstexten (Einsatzstichworte, -adressen etc.). Es versteht sich von selbst, dass die Basisstationen als Herzstück der Digitalfunkversorgung über eine hohe Ausfallsicherheit verfügen müssen. Auch im Falle eines Stromausfalls. Sie sind daher mit Batteriesystemen ausgestattet die bei Ausfall des Stromnetzes den Weiterbetrieb für mindestens 4 Stunden erlauben.

Für den Katastrophenfall müssen jedoch auch Szenarien einer langfristigen und großflächigen Unterbrechung der Stromversorgung bedacht werden. Hierfür rüstet das Land Hessen sukzessive 100 seiner über 440 Basisstationen mit stationären Netzersatzanlagen aus. Für den Rest werden rund 100 mobile Strom-Erzeugungsaggregate beschafft, die im Bedarfsfall den Basisstationen durch die Feuerwehren zugeführt werden. Mit der Verteilung der ersten 25 Anhänger auf die Landkreise wurde diese Beschaffung nun angestoßen.