Bad Homburg. Nicht nur die Zweigstelle der StadtBibliothek, auch das Jugendzentrum Ober-Erlenbach hat im Oberhof eine neue Heimat gefunden. „Wir sind sehr zufrieden mit den neuen Räumlichkeiten, die uns die Möglichkeit geben, in größeren wie in kleineren Gruppen mit den Kindern und Jugendlichen zu arbeiten, die vor allem aber auch den jungen Leuten Raum für sich und ihre Freizeitgestaltung bieten“, sagt die zuständige Stadträtin Lucia Lewalter-Schoor.
In dem Seitengebäude des Oberhofs (Nordflügel) steht den Mitarbeitenden sowie den Kindern und Jugendlichen insgesamt eine Fläche von 267 Quadratmetern verteilt auf drei Etagen zur Verfügung. Im Erdgeschoss finden sich ein Café, die Küche, sanitäre Anlagen sowie eine Chill-Zone mit Billardtisch. Im ersten Obergeschoss wurde ein offener Bereich mit Tischkicker, Playstation-Stationen und PC-Arbeitsplätzen geschaffen, zudem gibt es einen Fernsehraum mit gemütlichem Sofa und einen Übergang in die benachbarte Zweigstelle der StadtBibliothek. Im zweiten Obergeschoss können ein Werk- und Bewegungsraum sowie zwei Büroräume und ein Lager genutzt werden.
Betreut werden die Kinder und Jugendlichen durch ein fünfköpfiges Team, an dessen Spitze Charlotte Kirschner steht. Die Jugendzentren Ober-Eschbach und Ober-Erlenbach werden übrigens gemeinsam betrieben. Die Planung der meisten Projekte, Aktionen, Ausflüge, Ferienfreizeiten erfolgen daher ebenfalls gemeinsam.
Im „normalen“ Betrieb außerhalb von Corona und Lockdown wird den Kindern und Jugendlichen im Jugendzentrum ein Ort geboten, an dem sie auch mal für sich sein können. Man kann zocken, Musik hören, sich unterhalten, gemeinsam kochen oder künstlerisch wie sportlich aktiv sein. Es finden aber auch Faschingspartys oder monatliche Vollversammlungen statt, es werden Spiele gefertigt und gespielt oder man rückt zu Müllsammelaktionen aus. „Den Jugendlichen sollen Möglichen angeboten werden, ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten“, erklärt Lewalter-Schoor.
Im Zuge des offenen Cafés finden regelmäßig Beratungen zur Prävention zu folgenden Themengebieten statt: Umgang mit Alkohol und Glücksspiel, Ausbildungsplatzsuche, Bewerbungen schreiben, Prüfungsvorbereitung, Rechte und Pflichten in der Lehre, Umgang mit Gewalt oder Freundschaft, Liebe und Partnerschaft.
Bei Problemen, aktuellen Notlagen oder Gesprächswünschen können sich die Kinder und Jugendlichen, aber auch Eltern oder Großeltern für vertrauliche Konsultationen an die Betreuer wenden. Dafür werden auch Gesprächstermine außerhalb der normalen Öffnungszeiten angeboten. In den Einzelberatungen geht es unter anderem Themen wie Vereinsamung, Depression, Borderline, Essstörungen, Mobbing oder Gewalt in der Familie.
In den Ferien wird zudem ein abwechslungsreiches Programm geboten. Es gibt Ferienfreizeiten, so ging es im vergangenen Jahr beispielsweise nach Hamburg. Auch werden Ausflüge in die nähere Umgebung angeboten. Dann sind beispielsweise die Eissporthalle, das Senckenberg Museum oder die Trampolinhalle das Ziel.
Vor Corona war das Jugendzentrum Ober-Erlenbach täglich von 16.00 bis 20.00 Uhr geöffnet, daran soll nach Ende der Pandemie wieder angeknüpft werden.
Seit 1985 wird im Stadtteil ein Jugendzentrum betrieben, zunächst noch in dem alten Umkleidegebäude der SG Ober-Erlenbach (SGO) in der Seulberger Straße 73. Damals firmierte man unter der Bezeichnung Jugendclub und bot offene Jugendarbeit an. 2006 folgte der Umzug in die in die Homburger Straße, bevor es 2016 übergangsweise in den Holzweg ging. Jetzt wird in den Oberhof übergesiedelt.