Bad Homburg. Es ist ein „ganz normaler“ Vormittag auf dem Gelände des Bad Homburger Betriebshofs. Ganz normal? Nicht ganz – denn die Mitarbeitenden sind aufgefordert, an Übungen am Icaros, einem Sportgerät für Körperkoordinationsübungen, teilzunehmen. An der nächsten Station wird der Body-Mass-Index der Kolleginnen und Kollegen bestimmt und in einer anderen Ecke kann man an der Smoothie-Bar einfach mal was Gesundes trinken. Hat in der Kantine des Betriebshofs ein Fitnessstudio eröffnet? Nein, der Hintergrund ist ein anderer, ein ernster.
Um die 1000 Tonnen leert ein Müllwerker in Bad Homburg v. d. H. am Tag, die Baumpfleger des Betriebshofs sorgen für die Instandhaltung von rund 16.000 Bäumen; 13.000 Kilometer Straßen und Wege werden jährlich von Straßenreinigern sauber gehalten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter pflegen 6 Friedhöfe, 42 Hektar Kurpark, 65 Spielplätze, 5 Sportanlagen und über 70 Außenflächen. Zudem werden jedes Jahr unzählige Baumaßnahmen im Straßennetz und Reparaturen zur Instandhaltung in städtischen Einrichtungen durchgeführt. „Die Beschäftigten des Betriebshofes haben einen harten Job, oft rund um die Uhr“, sagt die für den Betriebshof zuständige Stadträtin Lucia Lewalter-Schoor, „die Belastung ist dementsprechend hoch“.
Hinzukommt neuerdings, dass durch den akut herrschenden Fachkräftemangel immer weniger junge Beschäftigte nachrücken und der Altersdurchschnitt der Beschäftigten steigt - was die körperliche und psychische Belastung der Belegschaft erhöht. „In einigen Bereichen fällt dies durch eine deutlich gestiegene Krankenquote auf, die es zu verbessern gilt, will man all die vielen Aufgaben weiterhin zuverlässig erfüllen“, so Lewalter-Schoor weiter.
Daher veranstaltete der Betriebshof Bad Homburg jetzt in Zusammenarbeit mit der AOK, der Unfallkasse Hessen und der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG), sowie dem Medical Airport Service einen internen Gesundheitstag, um seinen Beschäftigten ein Angebot zur Prävention und Gesundheitsberatung zu bieten. „Alle Interessierten hatten die Möglichkeit, an verschiedenen, zu ihrem Berufsfeldern passenden Angeboten teilzunehmen“, erklärt Organisatorin Daniela Münzing.
Im Mittelpunkt des Aktionstages standen der Abbau von Stress sowie die Themen Bewegung und Ernährung. Gern genutzt wurde vor allem das Angebot des „Back-Checks“, bei dem die Verhältnisse zwischen Muskelgruppen, Muskelabschwächungen und Muskeldysbalancen im Bereich des Halte- und Bewegungsapparates gemessen wurde. Zum Thema UV-Empfindlichkeit wurde eine Hautmessung angeboten, an einem anderen Aktionsstand konnten die Beschäftigten Ihre Körperzusammensetzung messen und den Body-Mass-Index bestimmen lassen. Mit Hilfe eines „Qiu Balls“ erfolgte eine Herzratenvariabilitätsmessung, die Stresstypenbestimmung und im Anschluss gab es Vorschläge für Entspannungsübungen.
