Hochtaunuskreis / Bad Homburg Bis Pfingstsonntag stand den Feuerwehren des Landkreises ein Brandsimulationscontainer der Firma Dräger, auch Fire Dragon genannt, zur Verfügung. Die mobile Simulationsanlage wurde durch das Land Hessen bereitgestellt, letztmalig im Jahr 2015.
Der "Fire Dragon" dient den Atemschutzgeräteträgern zur sogenannten Realbrandausbildung und ermöglicht es einige Einsatzsituationen, die bei der Brandbekämpfung in Gebäuden entstehen können, so realitätsnah wie möglich darzustellen. Die Fähigkeit, schnell und effektiv auf Brände zu reagieren, ist für Feuerwehrleute von entscheidender Bedeutung.
Die Hessische Landesfeuerwehrschule gibt den Teilnehmern der Übung über eine E-Learning Modul die Möglichkeit sich in einem theoretischen Teil auf die Übung vorzubereiten.
„Ich begrüße es sehr, dass die Atemschutzträger der Feuerwehren im Hochtaunuskreis die Möglichkeit bekommen in der Brandsimulationsanlage zu trainieren,“ betonte Brandschutzdezernent und Landrat Ulrich Krebs bei einem Vor-Ort-Termin in Bad Homburg. Zumal es sich hier zum größten Teil um ehrenamtliche Kräfte handele und man von Seiten des Kreises und Landes dieses Engagement unterstützen müsse, wo es möglich sei, so Krebs.
„Das Training möglichst realer Einsatzsituationen ist unabdingbar für unsere Einsatzkräfte in den Feuerwehren. Nur so können wir ihnen, in ihrem überwiegend ehrenamtlichen Einsatz, die nötige Sicherheit im Umgang mit sich und der Gefahrenstelle geben. Die Einsatzkräfte verdienen eine bestmögliche Ausbildung,“ erläutert Norbert Fischer Kreisbrandmeister und Präsident des Hessischen Feuerwehrverbands.
So müssen die Atemschutzgeräteträger zunächst ihren Weg auf das Dach des Containers finden, um von dort einen Wohnzimmer- und einen Küchenbrand im Inneren des Containers zu löschen. Auch wird der Brand einer Gasuhr, den die Einsatzkräfte abschiebern müssen, sowie der Brand der Treppe, der den Rückzugsweg abschneiden würde, simuliert.
Während der Brandbekämpfungen müssen die Einsatzkräfte immer auf den sogenannten Flash-Over achten, eine Rauchgasdurchzündung, die die höchste Gefahr für Atemschutzgeräteträger im Innenangriff darstellt. Gleichzeitig dient das Training im Brandsimulationscontainer dem sicheren Umgang im Innenangriff bei extremer Hitze und Dunkelheit. In dem Container selbst können Temperaturen von bis zu 400 Celsius erreicht werden. Die Übung wird von erfahrenen Kreisausbildern beobachtet und anschließend in einer Nachbesprechung erörtert.
Kreisbrandinspektor Carsten Lauer nennt einige Zahlen und Fakten: „Insgesamt haben 410 Atemschutzgeräteträger in 11 Tagen im Brandsimulationscontainer trainiert. Eine Übungseinheit dauert 60 Minuten und pro Stunde können drei Trupps, das sind 6 Personen, den Simulator nutzen. Ein Bediener der Anlage und vier Ausbilder sind ständig vor Ort um die Feuerwehrleute anzuleiten,“ erklärt Lauer.
Da diese Ausbildung aber immer wiederholt und trainiert werden muss, wollen der Hochtaunuskreis und die Stadt Oberursel im neuen Gefahrenabwehrzentrum solch eine Anlage fest installieren, um den Feuerwehrleuten des Hochtaunuskreises für die sehr anspruchsvollen Einsätze unter Atemschutz bestmögliche Trainingsvoraussetzungen anzubieten. Nur wer lernt, mit Gefahren vernünftig umzugehen, kehrt auch immer wieder gesund vom Einsatz zurück.
Brandschutzdezernent und Bürgermeister der Stadt Bad Homburg, Dr. Oliver Jedynak sagte: „Die Sicherheit unserer Einsatzkräfte muss zu jeder Zeit gewährleistet sein. Trainingseinheiten in solchen Brandsimulationsanlagen sind da ein wichtiges Element. Daher ist es für uns eine Selbstverständlichkeit, dass der, Fire Dragon‘ zu Trainingszwecken in unserer Feuerwache in der Dietigheimer Straße aufgestellt wurde.“