Bad Homburg. Bürgermeister Dr. Oliver Jedynak hat einer Marine-Delegation der Fregatte Hessen am Mittwoch, 27. Oktober 2021, in der Villa Wertheimber in Bad Homburg stellvertretend für 11 weitere hessische Kommunen eine Ortstafel mit der Aufschrift „Bad Homburg – Kurstadt“ überreicht. Die insgesamt 12 Ortstafeln sollen an Bord der Fregatte Hessen montiert werden. Initiiert hatte die Übergabe der Tafeln der Vorsitzende des Freundeskreises Fregatte Hessen e.V., der Friedrichsdorfer Bernhard P. Kluge.
Derzeit weilt die Delegation der Fregatte Hessen, 25 Besatzungsmitglieder unter der Führung des neuen Kommandanten, Fregattenkapitän Volker Kübsch, auf Einladung der Staatskanzlei Wiesbaden im Patenland. Das umfangreiche Besuchsprogramm sieht, auf Einladung des Freundeskreises, auch einen Besuch in Bad Homburg vor. So ging die Delegation nach einem Abstecher zum Römerkastell Saalburg am Mittwochnachmittag in der Villa Wertheimber vor Anker. Am Abend wurden die Seeleute zusammen mit dem Bundestagsabgeordneten Markus Koob vom Freundeskreis zu einem gemeinsamen Abendessen in das Restaurant „Fleischerei“ in Ober-Erlenbach eingeladen.
Die Idee für Ortstafeln stammt noch vom alten Kommandanten der Fregatte Hessen, Fregattenkapitän Hans-Ulrich Geissler, der den Wunsch geäußert hatte, an Bord der Fregatte Tafeln mit den Namen hessischer Städte anbringen zu lassen. So soll die Bindung zwischen Schiffsführung, Besatzung und Patenland gefördert werden. Bernhard P. Kluge, ehemals Offizier der Deutschen Marine, hatte daraufhin 12 Städte in Hessen für das Projekt gewinnen können. „Bad Homburg war gerne bereit, sich an dieser Aktion zu beteiligen. Ich würde mich freuen, wenn sie das Bundesland Hessen und auch die Stadt Bad Homburg als eine Art Heimathafen empfinden“, sagte Dr. Jedynak.
Für den Bürgermeister war es eine große Ehre, die Übergabe der Ortstafeln stellvertretend vornehmen zu können. „Wir sind hier in Bad Homburg zwar noch nicht mal Binnenschiffer, haben aber dennoch eine gewisse maritime Tradition in der Stadt“, so Dr. Jedynak mit Verweis auf die Marinekameradschaft Graf Spee. Der Verein, einst von ehemaligen Marine-Soldaten gegründet, kümmert sich seit 1921 um das maritime Bewusstsein der Kurstadt.
Dr. Jedynak nutzte die Gelegenheit, um den Mitgliedern der Delegation stellvertretend für alle Truppenteile seinen Dank für ihren Einsatz für die Bundesrepublik Deutschland auszusprechen. „Diese Anerkennung kommt in meinen Augen manchmal etwas zu kurz“, der Bürgermeister. Der Dank gebühre den Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr aber nicht nur für deren Auslandseinsätze, sondern auch für das Inlands-Engagement in den zurückliegenden Monaten. Jedynak: „Sowohl bei den Corona-Schutzmaßnahmen in unzähligen Altenheimen als auch bei der Fluthilfe spielte die Bundeswehr eine wichtige Rolle.“
Der Freundeskreis der Fregatte Hessen begleitet die Patenschaft des Landes seit der Indienststellung der Fregatte vor 15 Jahren. Der Verein sieht sich als Scharnier zwischen der deutschen Marine und der Gesellschaft. „Insbesondere soll das demokratisch legitimierte Wirken der Marine einer möglichst breiten Öffentlichkeit vermittelt werden“, so der Vorsitzende Kluge. Der Freundeskreis ist Teil der Vereinigung REUNION Marine – ein Zusammenschluss von Führungskräften aus Wirtschaft und Politik, die sich aufgrund ihrer Marinezugehörigkeit verpflichtet haben, die Belange der Deutschen Marine in den jeweiligen Patenländern und Patenstädten zu unterstützen
Die Fregatte Hessen wurde zwischen 2001 und 2005 von den Nordseewerken in Emden gebaut und wurde offiziell am 21. April 2006 in Wilhelmshaven in Dienst gestellt. Ihre Hauptaufgabe ist die Luftverteidigung zum Schutz von Marineverbänden und verbündeten Kräften an Land. Dafür ist die Fregatte mit sehr leistungsfähigen Radargeräten und weitreichenden Flugkörpern ausgerüstet. Sie kann auch Führungsaufgaben innerhalb eines Kriegsschiffverbandes leisten. Derzeit befindet sich die Fregatte Hessen in ihrem Heimathafen in Wilhelmshaven. Nach zweijähriger Werftzeit bereitet sich die Besatzung auf die langersehnte Rückkehr in den Fahrbetrieb vor.
Neben Bad Homburg werden noch folgende weitere hessischen Städte per Ortstafel auf der der Fregatte Hessen verewigt: Darmstadt, Fulda, Gießen, Hanau, Bad Hersfeld, Kassel, Limburg, Marburg, Wetzlar, Wiesbaden und Frankfurt.