Bad Homburg v. d. Höhe. Wer heute durch den Gustavsgarten spaziert ist, hat sich vielleicht gewundert, dass sich einige Bäume neuerdings „vorstellen“. Zum Beispiel trägt der Speierling ein Namensschild, das auch verrät, wo seine Ursprünge liegen und wann er gepflanzt wurde. Auch andere Bäume im Gustavsgarten sind mit Beschriftungen versehen worden: Walnuss, Pflaume, Esche, Urwelt-Mammutbaum, Sumpfzypresse, Atlas-Zeder, immergrüne Eiche und die Robine oder Scheinakazie, die dem „Accacium“, wie der Gustavsgarten zu seinen Ursprungszeiten genannt wurde, den Namen gab, sind nun beschildert.
Auf den Schildern sind der deutsche und botanische Name vermerkt, der geographische Ursprung und eine ungefähre Angabe des Pflanzjahres. Das Alter haben die städtischen Baumsachverständigen anhand der gemessenen Stammumfänge ermittelt. Die Beschilderung wurde „verletzungsfrei“ durchgeführt: Um den Baumstamm ist ein bedrucktes Band aus Jute angebracht. Üblicherweise wird ein Informationsschild aus Kunststoff mit Nägeln am Stamm des Baumes befestigt. „Die städtischen Baumkontrolleure baten aber darum, eine schonende Methode zu wählen, da jeder Nagel eine Verletzung des teilweise sehr alten Baumbestands mit sich bringt. Diese wiederum kann mittels Pilzeintritt zu erheblichen Schädigungen oder gar zum Tod des Baumes führen“, erklärt Thomas Wenzler vom Amt für Umwelt- und Landschaftsplanung.
Die Idee für diese außergewöhnliche Beschilderung hat die Grafikerin Mira Laaf aus Frankfurt umgesetzt. In den kommenden Wochen wird geprüft, wie wetterbeständig diese „Namensschilder“ sind. Insgesamt erhalten etwa 100 der Bäume im Gustavsgarten eine Beschriftung. Derzeit wird geprüft, ob die Bauminformationen zusätzlich über eine App der interessierten Öffentlichkeit bereitgestellt werden. Mit der Beschilderung wird ein Antrag der Stadtverordneten vom Juni des vergangenen Jahres umgesetzt.