Bad Homburg. Wie wirkt sich der Klimawandel auf den heimischen Wald aus? Damit befasst sich eine Ausstellung, die von kommender Woche an im Bad Homburger Rathausfoyer zu sehen ist. Bürgermeister Dr. Oliver Jedynak wird die Ausstellung am Dienstag, 21. März (zum Tag des Waldes), um 11.30 Uhr in der Rathausgalerie eröffnen, wo sie bis zum 10. April 2023 zu sehen ist.
Die aufgestellten neun Tafeln erläutern den Klimawandel in seinen Auswirkungen für den Wald, aufgrund der Temperaturanstiege und der zunehmenden Trockenheit. Die Tafeln veranschaulichen die Situation des Stadtwaldes beispielhaft für die letzten Jahre. Sie zeigen auf, wie die Forstverwaltung schon vor den großen Trockenschäden begonnen hat, den Wald umzubauen um ihn widerstandsfähiger zu machen und auch, wie sich Waldbestände ohne Pflege verändern.
„Der Klimawandel ist ein globales Problem, das viele Ausprägungen hat. Diese Ausstellung führt uns vor Augen, dass die Folgen auch direkt vor unserer Tür, im Bad Homburger Stadtwald, spürbar sind. Mit der Anpflanzung von klimaresistenteren Baumsorten reagieren wir auf die aktuelle Entwicklung“, sagt Bürgermeister und Nachhaltigkeitsdezernent Dr. Oliver Jedynak.
Die Ausstellung wurde vom Produktbereich Umwelt- und Landschaftsplanung und vom Stadtforst der Stadt Bad Homburg gemeinsam erstellt. Sie ist eingebettet in die städtischen Aktivitäten zum Klimaschutz.
Der Tag des Waldes wurde 1971 von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) ins Leben gerufen.
Der Bad Homburger Stadtwald ist wichtig für den Wasser- und Klimahaushalt:
- Im bewaldeten Taunusgebirge fällt deutlich mehr Regen als in den tieferen Regionen Bad Homburgs oder auch in der Wetterau. Mit fortschreitendem Klimawandel wird die jährliche Niederschlagsmenge zwar kaum abnehmen, aber die Verteilung im Jahresverlauf
wird sich weiter ändern.
- Ein intakter Waldboden hält Regenwasser zurück, lässt es versickern, filtert es und speist durch das Gestein einen großen Teil des Wassers für die Bad Homburger Wasserversorgung.
- Der Wald sorgt für Schatten und mit der Verdunstung von Wasser über die Blätter für kühle Frischluft am Tag.
- Von den Waldhängen um Bad Homburg fließt nachts Kaltluft in das gesamte Stadtgebiet. Damit sorgt der Wald besonders in heißen Sommernächsten für Abkühlung, gesunden Schlaf und Ausgleich zur Sommerhitze des Tages.
Mit dem Klimawandel verändern sich Temperaturen und Niederschläge - die Zeiten ohne Regen und mit Hitze werden länger, die Folgen sind:
- Der Waldboden trocknet aus. Das bringt den Wald in Bedrängnis.
- Die Bäume, vor allem die Fichten, geraten in Stress. So können die Fichten bei großer Trockenheit nicht mehr genug Harz bilden, welches sie vor Borkenkäfern schützt. Auch andere Baumarten werden zunehmend von Schädlingen oder Schadpilzen befallen.
- Durch den Klimawandel gibt es, vor allem im Sommer, öfter und heftiger Starkregen und Sturmereignisse, auch dies schädigt den Wald.
- Der Wald ist gleichzeitig ein wichtiger Schutz für die städtischen Bereiche, denn er hält einen großen Teil des Starkregens zurück und wirkt somit als Schutz-Puffer.