Bad Homburg im Luftkrieg
Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg
Vortrag „Aus dem Stadtarchiv. Vorträge zur Bad Homburger Geschichte“
Referent: Gerhard Raiss
Wie so viele Städte in Deutschland hatte auch Bad Homburg unter den Bomben der Alliierten zu leiden. Die Stadt war zwar kein besonderes Ziel, fehlten doch jegliche kriegswichtige Industrieanlagen oder militärisch relevante Einrichtungen. Schäden und zahlreiche zivile Opfer waren hier trotzdem zu beklagen.
Die Auswirkungen des alliierten Luftkriegs auf die Stadt und den Raum um Bad Homburg soll hier untersucht werden.
Die Strategie des anglo-amerikanischen Bombenkriegs war es in erster Linie, kriegswichtige Industrie, Treibstoffversorgung und die Verkehrs-Infrastruktur Deutschlands zu zerstören. Diese Strategie behielten, nach offizieller Lesart, auch die Amerikaner bei, nahmen dabei aber „Kollateralschäden“ in Kauf. So ist es zu erklären, dass am 8. März 1945 amerikanische Bomben auf Bad Homburg fielen, die eigentlich nicht für diese Stadt gedacht waren, denn das anvisierte Ziel waren die VDM (Vereinigte Deutsche Metallwerke), früher Heddernheimer Kupferwerke. In dieser in Frankfurt-Heddernheim gelegenen Fabrikanlage wurden z. B. wichtige Teile für deutsche Jagdflugzeuge („aircraft components“, wie die Produkte in den englischen Ziellisten genannt wurden), aber auch für die deutsche Marine, hergestellt. Die Firma stand ganz oben auf der Prioritäts-Liste der alliierten Bombenziele. Sie war das eigentliche Ziel der US AirForce am 8. März 1945. Dieser Angriff soll im Mittelpunkt der Darstellung stehen.