Vortrag in der Reihe "Aus dem Stadtarchiv"
Referent: Dr. Roland Johne
Das Jahr 1923 kann als das krisenhafteste Jahr der Weimarer Republik gelten, bevor sie Anfang der 1930er Jahre in die Phase ihrer Selbstauflösung als Demokratie überging. Die Ruhrbesetzung durch französische Truppen seit Anfang 1923, Umsturzversuche von politisch rechts und links im Oktober und November, separatistische Bewegungen und, alles überwölbend, eine Inflation, in der die Kaufkraft des verdienten Geldes weitgehend verschwand, die die Menschen wirtschaftlich verarmen und das soziale Miteinander erodieren ließ.
Welche Auswirkungen hatte diese Hochinflation im Herbst 1923 für die Bürgerinnen und Bürger in Bad Homburg? Noch war ja auch die Kriegsniederlage mit all ihren wirtschaftlichen und persönlichen Folgen nicht überwunden.
Wie hat die Stadt Bad Homburg, wie hat die hiesige Zivilgesellschaft auf die Hochinflation 1923 und die Existenzängste der Menschen reagiert? Welche solidarischen Initiativen der Bürgerschaft gab es? Wie ist hier die Währungsumstellung ab November 1923 gelungen? Der Vortrag beleuchtet diese Aspekte mit konkreten Beispielen.