Für sein, dieser Ausstellung auch den Titel gebende Deckengemälde „Gesang vom Leben“ im Gewandhaus zu Leipzig, das er zwischen 1980 und 1981 anfertigte, erhielt er große Anerkennung. Bei dem 714 Quadratmeter großen Originalwerk handelt es sich um das größte zeitgenössische Deckengemälde Europas.
„Mit seinem außergewöhnlichen Farbauftrag und den üppigen Kompositionen gilt Sighard Gille als Meister des Malerischen. In expressiver Artikulation befragt der Maler die Kunst über ihre Beziehung zum Leben. Über alle Gesellschaftsformen und politischen Konstellationen hinweg bleibt Gilles großes Thema der Mensch und das Menschliche.
Mit Empathie und Ironie hielt er alltägliche Situationen des Lebens im Sozialismus fest. Nach der Wiedervereinigung reagiert Gille auch auf den Systemwechsel, nun ist seine Kunst zumeist geprägt von privaten Themen, Portraits und Alltagsszenen. Ab 1998 entstanden großformatige Aktdarstellungen. In den letzten Jahren öffnete sich der Künstler zudem einer sensiblen Freilichtmalerei und wandte sich der Landschaft als Reflexionsraum menschlichen Daseins zu.“ (Anton Launer)