Der Landschaftspark Elisabethenschneise
Geschichte nach oben
Der Landschaftspark Elisabethenschneise – kein historischer, sondern ein heutiger Name – ist der westlichste Teil der Landgräflichen Gartenlandschaft. Dieses bis zum Limes reichende Areal war für die Landgrafenfamilien seit Friedrich V. Ludwig ein Waldpark, der als bewusster Kontrast zu den intensiv gestalteten Gärten weitgehend naturbelassen blieb, aber durch bauliche Elemente ästhetisch aufgewertet wurde. Sie waren in den Wald gleichsam eingestreut und der Spaziergänger findet sie eher zufällig.
Friedrich V. Ludwig ließ außer einem Bauernhaus 1783 den Tempel „Der stillen Tugend“ errichten, der später nach dem in den Napoleonischen Kriegen gefallenen, jüngsten Prinzen „Leopoldstempel“ umbenannt wurde. Beide Bauten gibt es heute nicht mehr. Den Obelisken am Ende der gleichnamigen Schneise erhielten der Landgraf und seine Frau Caroline zu ihrer Goldenen Hochzeit 1818 von den Kindern. Sohn Friedrich VI. Joseph und Elizabeth stellten 1825 für Leopold eine Gedächtnisurne, den „Leopoldsstein“ (heute im Schlosspark), auf sowie die beiden Adelheidsteine, die an eine Verwandte der „englischen Landgräfin“ erinnerten. In ihr ästhetisches Konzept bezogen die Landgrafen auch die Relikte der Kelten, Germanen und Römer ein sowie natürliche Besonderheiten wie den Goldgrubenfelsen, die Luthereiche oder das Krausbäumchen, eine eigentümlich gewachsene Buche.
Die Elisabethenschneise wurde erst ab 1821 als Verlängerung der Tannenwaldallee angelegt. Um den schnurgeraden Verlauf einhalten zu können, musste der Elisabethenstein teilweise gesprengt und über die Bäche zwei Brücken gebaut werden, die Leopoldsbrücke und die Landgrafenbrücke.