Der Hugenotten- und Waldenserpfad ist Teil einer Europäischen Kooperation vieler Partner in Deutschland, Frankreich, Italien und der Schweiz. Diese engagieren sich unter dem Motto „Auf den Spuren der Hugenotten und Waldenser“ dafür, das Bewusstsein für das historische Kulturerbe der Hugenotten und Waldenser zu bewahren und in Verbindung zu bringen mit der Aktualität der Themen Exil, Migration und Integration.
Der Streckenverlauf des rund 1.800 Kilometer langen internationalen Kulturfernwanderwegs folgt dem belegten, realen historischen Fluchtweg der Hugenotten aus der Dauphiné von Poët-Laval über Bad Homburg bis Bad Karlshafen in Nordhessen. Kurz vor der französisch-schweizerischen Grenze vereinigt sich der Exilweg der Waldenser mit dem Weg der Hugenotten. Rund 1.000 Kilometer der Gesamtstrecke verlaufen in Deutschland.
Der Verein
In Deutschland hat sich ein Trägerverein gegründet, der alle Aktivitäten rund um den Hugenotten- und Waldenserpfad koordiniert. Die Stadt Bad Homburg v.d.Höhe ist Gründungsmitglied des Vereins und verweist damit auf die Bedeutung der Hugenotten und Waldenser für die eigene Stadtgeschichte.
Vor mehr als 325 Jahren lud Landgraf Friedrich II. von Hessen-Homburg die in ihrer Heimat wegen ihrer Religion verfolgten Hugenotten und Waldenser ein, sich in seinem kleinen Ländchen anzusiedeln. Damit gab er seiner durch den 30jährigen Krieg und die Pest entvölkerten Landgrafschaft kraftvolle Impulse für einen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aufschwung und setzte gleichzeitig ein sichtbares Zeichen für die Toleranz gegenüber anderen Glaubensrichtungen. Die Glaubensflüchtlinge beeinflussten maßgeblich die Alltagskultur in Handwerk und Gewerbe sowie in Sprache, Religiosität oder den Künsten. Die Ansiedlungspolitik bestimmte zudem auch die Baukultur und städtebauliche Entwicklung in der damaligen Landgrafschaft. Und so finden sich in Bad Homburg bis heute baukulturelle Besonderheiten und weitere Zeugnisse des hugenottischen und waldensischen Erbes.
Dieses Zeichen leitet die Wanderer durch die Landschaft: der blaue Kreis symbolisiert den „méreau“ – die von den Hugenotten ausgegebene Abendmahlsmarke. Darunter wellt sich ein grünes Band, das für den Weg steht. Von Frankfurt her über die Oberurseler und Homburger Feldflur kommend führt der Weg über den Platzenberg am Kleinen Tannenwald vorbei bis hin zur Tannenwaldallee. Ein Abzweig führt in östlicher Richtung zum Landgrafenschloss. Der Hauptweg jedoch verläuft nach Westen zunächst zum Gotischen Haus, in dessen Museum sich Informationen und Exponate zur Ansiedlung von Hugenotten und Waldensern in der Landgrafschaft Hessen-Homburg finden. Von dort geht es den Tannenwaldweg mit dem linker Hand gelegenen Forellenteich entlang zum Landgraf-Friedrich-Platz. Der Lindenallee folgend, biegt der Weg bald in die Dornholzhäuser Straße ein, wo die Evangelische Waldenserkirche zum näheren Betrachten einlädt. Vorbei am letzten noch weitgehend erhaltenen Waldenserhaus aus dem 18. Jahrhundert geht es weiter zum Friedhof mit historischen Grabsteinen aus der waldensischen und hugenottischen Vergangenheit; die Steine wurden nicht weit vom Eingang links an der Mauer zu einem Waldensergedenken zusammengeführt. Über den neuen Golfplatz führt der Weg über das Kirdorfer Feld und von dort aus weiter nach Friedrichsdorf.
Wir verwenden auf bad-homburg.de ausschließlich technisch notwendige Cookies. Zur statistischen Auswertung wird anonymisiert das Webanalysetool Matomo verwandt. Weitere Informationen zur Anpassung der Datenschutzeinstellungen finden Sie in unseren Hinweisen zum Datenschutz.